Orthopädischer Maßschuh

Individuell gefertigt
– nach Maß, Funktion und Stil

Wir fertigen orthopädische Maßschuhe passgenau auf Basis eines detaillierten Maß- und Gipsabdrucks. Jeder Schuh ist ein individuell hergestelltes medizinisches Hilfsmittel, das den Vorgaben der europäischen Medical Device Regulation (MDR) entspricht.

Dabei stehen bei uns nicht nur die Funktion, sondern auch der Tragekomfort und das äußere Erscheinungsbild im Fokus. Denn ein orthopädischer Schuh darf entlasten, betten, mobilisieren und Schmerzen lindern – ohne dabei wie ein Kompromiss auszusehen.

Unser Ziel: Maßschuhe, die Ihre Mobilität fördern, Druckstellen vermeiden, den Alltag erleichtern und Ihnen vor allem eines zurückgeben – Lebensqualität mit jedem Schritt.

Wir verkaufen keine Produkte, sondern neues Lebensgefühl.

Ein orthopädischer Maßschuh ist ein hochwertiges medizinisches Hilfsmittel – aber auch ein Stück Lebensqualität. Von der Verordnung bis zur finalen Anpassung begleiten wir Sie Schritt für Schritt mit Fachwissen und Feingefühl.
Rezept & Erstberatung

Mit einer ärztlichen Verordnung (Muster 16) kommen Sie zu uns. Beim ersten Termin prüfen wir Beweglichkeit, Diagnosen und besprechen geeignete Versorgungsoptionen.

Planung & Genehmigung

Der Kostenvoranschlag wird digital an Ihre Krankenkasse übermittelt – nach Freigabe geht es weiter mit der Umsetzung.

Abdruck & Maßnahme

Wir erstellen 2D- und 3D-Abdrücke, nehmen Umfangsmaße und starten mit dem individuellen Leistenbau – die Basis für Ihren Schuh.

Fertigung des Schuhs

Vom Fußbett über Probeschuh, die Hinterkappe bis zum Schaft: In präziser Handarbeit entsteht ein funktionaler und gleichzeitig stilvoller Maßschuh.

Feinschliff

Danach folgt der finale Aufbau mit passgenauer Sohle, sorgfältigem Feinschliff und hochwertigem, langlebigem Finish.

Übergabe & Nachkontrolle

Sie erhalten Ihren fertigen Maßschuh inkl. Pflegehinweisen. Ein Kontrolltermin stellt sicher, dass alles passt und optimal funktioniert.

Welchen Weg geht unser Schuh?

01

Rezept

Aktuell benötigen wir noch ein ausgestelltes Muster-16-Rezept. Auf dem Rezept sollten stehen: Kontaktdaten des Kunden, Kostenträgererkennung, Versicherungsnummer, Status, Nummer des Arztes, Diagnose sowie Stempel und Unterschrift des Arztes.
02

Vorstellungsgespräch

Zum Vorstellungsgespräch benötigt man keinen Termin. Wir palpieren den Fuß und prüfen somit die Bewegungsmöglichkeiten. Ebenfalls benötigen wir Angaben zu Diabetes, Operationen oder vorhandenen Versorgungen des Kunden. Im Anschluss werden die Versorgungsmöglichkeiten definiert.
03

Kostenvoranschlag

Den Kostenvoranschlag stellen wir digital bei der Kasse ein, indem wir die Abrechnungspositionen, die vorher durch die Versorgungsmöglichkeiten definiert wurden, angeben und elektronisch per E-KV an die entsprechende Kasse weiterleiten. Die Genehmigung kann je nach Kasse variieren und ist daher nicht genau festzulegen.
04

Maß- und Gipsabdruckstermin

Sollte es jedoch zur Genehmigung kommen, wird ein Maß- und Gipsabdrucktermin vereinbart. Hierbei werden ein neuer Blauabdruck, ein Schaumabdruck sowie die benötigten Maße des Kunden genommen. Im Anschluss wird im Nachbarraum der Gipsabdruck nach Longuettenart angeformt.
05

positive Abbild

Der ausgetrocknete Gips wird zunächst mit einem Trennmittel auf Wachsbasis versehen und ein paar Stunden später mit einem 2-Komponenten-Gießharz ausgegossen. Dadurch entsteht das positive Abbild des Fußes. Dieses wird mit einer Spitzenzugabe versehen und nach den Maßen des Kunden individuell geschliffen. Prominente Punkte werden zum Schluss hervorgehoben und auf dem Leisten angesetzt.
06

Schichtaufbau

Die orthopädische Fußbettung wird als Schichtaufbau (Sandwich-Bauweise) am Leisten abgeformt. Die Materialien variieren je nach Gewicht und Versorgung des Kunden. Hierbei spielen die unterschiedlichen Shorehärten eine wichtige Rolle, um den optimalen Halt und Komfort zu gewährleisten.
07

Probeschuh

Um die Passform des Leistens und der Bettung zu kontrollieren, wird ein Probeschuh (transparenter Folienschuh) über die Kombination von Leisten und Bettung tiefgezogen und mit der Absatzhöhe versehen. Hierbei kann man deutliche Druckstellen erkennen und diese auf den vorhandenen Leisten und die Bettung anpassen. Zu beachten ist, dass der Probeschuh aus einer härteren Folie besteht und somit nicht den Komfort des Maßschuhs darstellt.
08

Hinterkappe

Eine stützende oder stabilisierende Hinterkappe gehört in jeden orthopädischen Maßschuh. Die Form und Art variieren je nach Versorgungsfall und werden aus Leder oder sogar aus thermoplastischen Versteifungsmaterialien gefertigt. Zu den Hinterkappen gehören unter anderem Knöchel-, Peronäus-, Arthrodesen- oder Apoplexkappen.
09

Schaft

Der Schaft ist das Kernstück des Schuhs, welches das Oberleder und das Futterleder vereint. Er besteht in der Regel aus zwei Quartierteilen, einem Blatt und einer Lasche. Je nach Versorgung ist er mehr oder weniger gepolstert, nahtfrei oder mit einem wärmenden Lammfell ausgekleidet. Besonders bei Diabetikerversorgungen ist der Punkt der Nahtfreiheit wichtig.
10

Brandsohle

Um nun Schaft und Leisten mit der Fußbettung zusammenzuführen, wird unter der Bettung eine Brandsohle angebracht, welche als festes Element im Schuh verankert bleibt und die notwendige Stabilität der gesamten Versorgung sicherstellt.
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Zwicken

Das anschließende Zwicken beschreibt den traditionellen Vorgang, bei dem der Schaft über den Leisten aufgezogen wird. Dabei verwenden wir noch das alte Verfahren und zwicken mit Metallnägeln. Es folgt eine Vorderkappe, um dem Schuh und dem Fuß auch im vorderen Bereich genügend Halt und Schutz zu geben. Zum Schluss wird der Schuh nach alter Tradition noch mit einem heißen Bolzen gebügelt.
12

Bodenbau

Sobald der Schuh aufgezwickt und verklebt ist, folgt der Bodenbau mit dem Rahmen (aus Leder, Gummi oder EVA), der Ausballung (aus Kork, Versteifungsmaterialien oder Polstermaterialien), dem Absatzaufbau als Keil oder abgesetzter Absatz und der Endsohle aus abriebfestem Material.
13

Feinausputz

Sobald der Schuh fertig gebaut ist, folgt der Schritt des Ausleistens, bei dem der Leisten aus dem Schuh herausgezogen wird. Verbleibend sind dann nur der Schuh und die Fußbettung, welche anschließend ihren Weg zum Feinausputz gehen. Dabei wird der Schuhboden mit einem feinen Band in seine endgültige Form gebracht und für den Kunden vorbereitet. Die Fußbettung bekommt ihre Decksohle, und der Schuh wird zum Finish noch gecremt oder imprägniert.
14

Dokumentation

Die Dokumentation erfolgt so, dass jeder Mitarbeiter bei der nächsten Versorgung genau nachvollziehen kann, was gemacht wurde und welche Punkte zu beachten sind, um einen neuen Schuh nach den vorhandenen Maßen bauen zu können, und um die Versorgung bei Bedarf gezielt anpassen zu können. ChatGPT fragen
15

Auslieferung

Bei der Auslieferung wird der Schuh nun zum ersten Mal am Kundenfuß angebracht und testgelaufen. Der Kunde wird über die Handhabung und Pflege des orthopädischen Hilfsmittels aufgeklärt und erhält zusätzlich eine Gebrauchs- und Pflegeanleitung.
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Nachkontrolle

Nach Abgabe des Schuhs durch die schriftliche Empfangsbestätigung des Kunden wird ein Kontrolltermin vereinbart, welcher dem Orthopädieschuhmachermeister die Möglichkeit gibt, das Produkt zu überprüfen.